Die Homepage von Rene Urbanski
Ich Wünsche euch viel Spass auf meiner Homepage

Einteilung des Diabetes mellitus in Typen

Einteilung des Diabetes mellitus in Typen [Bearbeiten]

1965 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihren „Empfehlungen zur Klassifikation und Diagnostik“ eine Unterscheidung verschiedener Diabetes-Erkrankungstypen.

1997 änderte die amerikanische Diabetes-Gesellschaft (ADA) die Kriterien für Klassifizierung und Diagnose,[3] die 1998 von der WHO und 2000 von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) übernommen wurden.[4] In dem Modell wurde nicht mehr zwischen insulinabhängigem Diabetes mellitus (IDDM) und nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus (NIDDM) unterschieden, da sich diese Einteilung nur auf die Behandlung und nicht auf die Krankheitsursache bezieht. Seit 2009 wird in der Definition nicht mehr unterschieden zwischen den Untergruppen a und b. Auch die Reihung der Diabetestypen von A-H wurde verlassen.

Einteilung bis 1997 [Bearbeiten]

Bis zu diesem Datum wurde der Diabetes mellitus nach der Art der Behandlung in vier Gruppen eingeteilt, die fünfte bezeichnete, dass die Erkrankung nicht vorhanden ist:

  • NIR: (non-insulin-requiring) Behandlung ohne externe Insulinzufuhr, z. B. nur mit Diät und/oder oralen Antidiabetika.
  • IRC: (insulin requiring for control) Neben dem körpereigenen Insulin wird zusätzlich externes Insulin benötigt, um erhöhte Blutzuckerwerte zu senken.
  • IRS: (insulin requiring for survival) Externe Insulinzufuhr wird zum Überleben benötigt. Dabei handelt es sich nach der neuen Einteilung um Typ-1-Diabetes und um Typ-2-Diabetes mit stark reduzierter oder eingestellter eigener Insulinproduktion.
  • IGT: (impaired glucose tolerance) Gestörte Glukosetoleranz.
  • ND: (non diabetic) Nicht an Diabetes erkrankt.

Diabetes-Typen seit 1998 [Bearbeiten]

Seit diesem Datum teilten alle Organisationen die Erkrankung nach der Ursache in folgende vier Kategorien (Typen oder Klassen) ein:

  • Typ-1-Diabetes mellitus: Zerstörung speziell der Betazellen der Langerhans-Inseln des Pankreas führt üblicherweise zu absolutem Insulinmangel
  • Typ-2-Diabetes mellitus: Unterschiedliche Kombinationen von InsulinresistenzHyperinsulinismus, relativem Insulinmangel, Sekretionsstörungen
    • Typ 2a: ohne Adipositas (Fettleibigkeit)
    • Typ 2b: mit Adipositas
  • Andere spezifische Diabetes-Typen
    • A: genetische Defekte der Betazellen der Langerhans-Inseln
    • B: genetische Defekte der Insulinsekretion
    • C: Bauchspeicheldrüse (Pankreas) erkrankt oder zerstört
    • D: Diabetes durch hormonelle Störungen (Endokrinopathien)
    • E: Diabetes durch Medikamente oder Chemikalien (Drogen, Gifte)
    • F: Infektionen
    • G: ungewöhnliche Formen des immunvermittelten Diabetes
    • H: andere genetische Syndrome, die mit Diabetes assoziiert sind
  • Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Diabetes-Typen nach den Leitlinien der DDG 2009[5] [Bearbeiten]

Basierend auf dem Bericht der WHO-Kommission von 1999[6] geschieht die Klassifikation nach folgenden Kriterien:

  • Typ-1-Diabetes mellitus: Zerstörung der Betazellen der Langerhans-Inseln des Pankreas führt zum absolutem Insulinmangel.
  • Typ-2-Diabetes mellitus: Kann sich erstrecken von einer (genetisch bedingten) Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bis zu einem absoluten Insulinmangel im späteren Krankheitsverlauf. Er ist häufig assoziiert mit anderen Problemen des metabolischen Syndroms.
  • Andere spezifische Diabetes-Typen
    • Erkrankungen des exokrinen Pankreas (z. B. Pankreatitis, zystische Fibrose, Hämochromatose)
    • Endokrinopathien (z. B. Cushing-Syndrom, Akromegalie, Phäochromozytom)
    • Medikamentös-chemisch induziert (z. B. Glukokortikoide, Neuroleptika, Alpha-Interferon, Pentamidin)
    • Genetische Defekte der β-Zell-Funktion (z. B. MODY-Formen)
    • Genetische Defekte der Insulinwirkung
    • Andere genetische Syndrome, die mit einem Diabetes assoziiert sein können
    • Seltene Formen eines autoimmun vermittelten Diabetes.
  • Gestationsdiabetes: Erstmals während der Schwangerschaft aufgetretene oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung. Dies schließt ein:
  • Erstmanifestation eines Typ-1-Diabetes
  • Erstmanifestation eines Typ-2-Diabetes
  • Erstmanifestation anderer spezifischer Diabetes-Typen
  • Präkonzeptionell manifester, aber nicht diagnostizierter Diabetes mellitus (Typ 2), vor allem anzunehmen bei Glukosetoleranzstörung bereits im 1. Trimenon.

Diese Einteilung wurde 2011 als Teil einer Aktualisierung der Leitlinien durch die DDG bestätigt.[5]

Weitere Begriffe [Bearbeiten]

  • Jugendlicher Diabetes (engl.: juvenile Diabetes mellitus) oder „juveniler Diabetes mellitus“ ist die veraltete Bezeichnung für Typ-1-Diabetes.
  • Altersdiabetes (engl.: Adult-Onset Diabetes mellitus) oder „Erwachsenendiabetes“ wurde früher der Typ-2-Diabetes genannt. Beide Begriffe sind noch weit verbreitet, entsprechen jedoch nicht dem Stand der Wissenschaft und sind deshalb auch in den aktuellen Klassifikationen nicht mehr enthalten.
  • LADA: Zum Diabetes mellitus Typ 1 gehört auch der LADA (latent autoimmune diabetes with onset in adults). Diese Form betrifft den sich im höheren Erwachsenenalter entwickelnden Autoimmun-Diabetes, der nach relativ kurzer Zeit nicht mehr auf orale Medikation reagiert und insulinpflichtig wird. Typisch ist der Nachweis des GAD(=Glutamat-Decarboxylase)-Antikörpers.
  • MODY: Der MODY (maturity onset diabetes of the young) entspricht der Verlaufsform des Typ-2-Diabetes mit Übergewicht und hoher Insulinresistenz. Allerdings tritt sie schon bei Kindern und Jugendlichen auf.
  • IDDM: Abkürzung für insulin dependent diabetes mellitus. Überkommene, aber noch verbreitete Klassifizierung nach der notwendigen Therapieform.
  • NIDDM: Abkürzung für non insulin dependent diabetes mellitus. Überkommene, aber noch verbreitete Klassifizierung nach der notwendigen Therapieform.
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden